Von Dallas nach Austin

Nach drei Tagen in Dallas haben wir uns und unser Gepäck in den Mietwagen verstaut und sind Richtung Süden aufgebrochen.
Mittlerweile haben wir auch schon einige Eindrücke von Texas bekommen: eigentlich haben wir uns ein Land vorgestellt, wo es eher trocken und staubig ist und an quasi jeder Ecke eine Ölförderpumpe steht und massenhaft Rinderherden vorhanden sind. Oder haben wir doch zu viel „Dallas“ angeschaut? 😉 Jedenfalls wurden diese Anschauungen widerlegt: der Landstreifen von Dallas Richtung Austin und Houston ist mehr als grün, so saftig, dass man am liebsten selbst reinbeißen will, es blüht überall und wir fahren quasi durch ein Blumenmeer, vor allem stechen einem da die Blue Bonnets, die texanische Nationalblume unvermeidbar ins Auge, wenn ganze Landstriche einfach in blau getaucht sind (was auch wohl daran liegt, dass es Frühling ist und es in letzter Zeit viel geregnet hat – die wirklich heiße Zeit mit „toasty“100° Fahrenheit (= ca 38°C) und mehr, kommt ja noch…) . Die Bonnets gibt es auch in rot und weiß zu sehen und ist bei uns unter Lupine bekannt.

Die letzten Tage verbrachten wir in Austin: die Hauptstadt von Texas ist zu vergleichen mit dem wunderschönen San Francisco: umrandet von Seen, Hügeln und Flüssen (ua. Colorado River) taucht man in diese hippe Metropole ein. Moderne Hochhäuser wechseln sich mit viktorianischen Backsteinbauten ab und besonders hervorzuheben ist hierbei die 6th Street mit ihren vielen Bars und Live Music Acts, die pures Lebensgefühl vermitteln. Die Congress Avenue beginnt mit dem Wahrzeichen der Stadt – dem Capitol und endet in SouthCo bei Foodtrailern und trendigen Bars und Shops. Am Colorado River tummeln sich am Abend immer jede Menge Leute, denn Austin wird auch die Batcity genannt, denn hier sind jede Menge Fledermäuse beheimatet, die bei Einbruch der Dämmerung aufwachen und auf Beutefang gehen.
Wer auf Bier steht, der ist in Austin auch richtig (Gott sei Dank schmeckt uns das 🙂 ), hier gibt es zahlreiche Microbreweries, also kleine Brauereien in Lokalen, die ihr eigenes Bier herstellen und man kann gar nicht genug davon bekommen – kurz gesagt, man fühlt sich teilweise wie in einem Münchner Biergarten.
Goodbye Austin hieß es gestern und wir machten uns südostwärts auf den Weg nach Houston, entlang des Barbeque Trails (Grillpfad). Texas ist im Prinzip die Mutter der hohen Grillkunst und es ist jedem „Grillmaster“ vorbehalten seine Geheimrezepte und Zubereitungsmetoden wie seinen Augapfel zu hüten. Meistens wird das Fleisch und die Würste hier in gemauerten Öfen langsam gegart, welche wiederum mit Buchenholz befeuert und geräuchert werden und somit dem Fleisch eine besondere Note geben und das schmeckt einfach fantastisch!
Die Ölförderpumpen konnten wir auch erst auf der Fahrt von Austin nach Houston ausfindig machen (und es riecht hier auch nach Öl!) und nur vereinzelt sieht man zwischen dem saftigen Grün und den blühenden Büschen ein paar Rinder weiden, zumindest was man von der Straße aus erkennen kann.
Was hier noch sehr auffällt ist der Straßenbau: man hat den Eindruck, dass hier viel investiert wird, da so ziemlich jede Autobahn noch vor dem heißen Sommer umgebaut/saniert/erweitert werden muss. Vielleicht ist der Straßenzustand auch der Grund, warum relativ viele Reifenteile an den Straßenrändern zu sehen sind und alle 50 Meilen jemand Reifen wechselt…

Soweit unsere aktuellsten Eindrücke, jetzt heißt es aber erst mal sich mit Big H vertraut zu machen, wie es liebevoll genannt, also Houston. Allein die Ausmaße bei der Einfahrt lassen erahnen was mit Big gemeint ist, denn mit 5,9 Millionen Einwohnern ist Houston die 4. größte Stadt der USA…

Alles Liebe aus Houston und bis bald,
Ingrid und Stefan


















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