Das war die WPPI – Las Vegas

Es ist nun 2 Wochen her, dass ich (Stefan) mich auf Weg in die USA machte, um die WPPI zu besuchen. Ohne allzu große Erwartungen ließ ich mich auf dieses Abenteuer ein und wollte mich einfach überraschen lassen, diesmal leider alleine ohne Ingrid 🙁 und das für eine ganze Woche…

Nach einem doch recht langem Trip (21h) erreichte ich Vegas spät abends und konnte dann schon bald Carmen und Ingo, sowie Nadia und Eddy begrüßen. Hier sind wir auch schon bei den Beweggründen 🙂 auf Empfehlung von Carmen und Ingo plante ich die WPPI zu besuchen, die schon letztes Jahr ihren Einstand dort hatten. Der erste Tag war eher zur Eingewöhnung und Zeitumstellung gedacht, doch bei den doch recht kühlen Temperaturen in Vegas verbrachte ich die Zeit nicht mit Sonne tanken am Pool, sondern schlenderte den Strip entlang um das verrückte, schrille, (könnte jetzt noch 20 Eigenschaftswörter aufzählen 🙂 ) Las Vegas zu erkunden. Da wir mit Ingrid schon mehrmals hier waren, war der Flash sicherlich nicht so groß wie beim ersten Mal, aber Vegas ist einfach immer wieder eine Reise Wert, auch wenn es sich nicht sonderlich viel verändert hat. Gegen Abend lernte ich auch noch Steffen, den Stilpirat kennen und somit gab es quasi dann schon ein kleines (deutsch/österreichisches) Wedding Meetup und danach ging es dann zum gemeinsamen Abendessen.

Es war Sonntagmorgen, noch etwas müde aber doch ein wenig aufgeregt, stand der erste Tag mit den ersten „Platform classes“ an und am Weg in das MGM Convention Center zeigte sich schon auch ein wenig die Vielzahl der Besucher, gefolgt von den sehr groß dimensionierten Räumlichkeiten, also alles typisch amerikanisch. Dann ging es los und der ausgewählte Vortragende war Dane Sanders und der gut besuchte Raum lauschte Dane und verfolgte seine Präsentation. Die Reden waren mit 1,5h gut veranschlagt und es konnte viel Information transportiert werden. Im Prinzip verhielt sich der restliche Sonntag sowie die darauffolgenden Tage ziemlich ähnlich, dh. man konnte sich seine Wunschthemen auf einer Art Stundenplan selbst aussuchen und verfolgte dann gespannt die Reden und Präsentationen. Zwischen den Talks gab es dann immer wieder die Gelegenheit, sich ein wenig unter die Leute zu mischen und Kontakte zu knüpfen, oder einfach nur um zu philosophieren. Ab Montag waren dann auch sämtliche Messestände geöffnet und man konnte sich rund um das Hochzeitsbusiness interessante Ideen ansehen, neues Equipment oder hilfreiche Tools bestaunen.

Soviel Informationsfluss und unzählige Messestände in wohlklimatisierten (also sehr kühlen) Räumen ohne Fensterlicht verleiteten dann auch irgendwie mal fotografieren zu gehen und das natürlich auch in einer etwas anderen Umgebung und unglaublichen Licht. Glücklicherweise waren noch zwei Österreicher auf der WPPI, Carina und Martin, die Carmen und Ingo bereits vom Vienna Wedding Meetup kennen. Carmen und Ingo zögerten nicht lange und machten den Vorschlag, am späten Nachmittag einfach ein wenig shooten zu gehen und hatten somit mit Carina und Martin gleich davon überzeugt vor der Linse zu stehen. Ich schloss mich da an und es ging dann Richtung Süden, vorbei an Boulder City zu einer entlegenen „Ghost Town“ – einer idealen Location, die Carmen von letztem Jahr noch in Erinnerung behalten hatte. Auf diesem Areal haben die Besitzer so ziemlich alles zusammengetragen, was man sich nur vorstellen konnte und der Kreativität sämtliche Freiheitsgrade offen lässt und gepaart mit traumhaften Lichtbedingungen einfach nur zum Fotografieren einlädt. Carmen und Ingo haben bereits über den Shoot berichtet, schaut doch einfach mal vorbei und meine Eindrücke davon folgen etwas weiter unten.

Die Zeit raste nur so dahin, Reden, Messe, Fotoshooting, viele Leute kennen lernen und die Woche in Las Vegas begann sich auch schon dem Ende zuzuneigen und es Stand dann vor etwas mehr als einer Woche auch schon wieder die Heimreise am Programm und so musste ich das mittlerweile etwas aufgeheiztere Nevada wieder verlassen und ins wieder erkühlte Österreich heimreisen. Einerseits war es schade, doch anderseits überwog das Wiedersehen mit Ingrid und die vielen tollen Gedanken, die ich mit im Gepäck hatte.

Noch kurz mein Fazit zur WPPI: Ohne große Erwartungen kam ich an, jedoch wurde ich nur so inspiriert von vielen neuen Ideen, anderen Blickwickeln und Betrachtungsweisen, lernte super nette Leute kennen und hörte ergreifende Präsentationen… Es wird wohl noch eine Weile dauern, all dies zu verarbeiten, aber es war eine tolle Zeit!

Zu guter letzt findet ihr jetzt noch ein paar bildliche Eindrücke und ich wünsche euch noch einen schönen Wochenstart.

Stefan

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Flucht in die Karibik – Teil3

Wir waren im November 2012 wiedermal cruisen – diesmal in die südliche Karibik und es war die beste Route, die wir bis jetzt gemacht haben!!
Das Schiff legte am 18.Nov in San Juan/Puerto Rico ab, aber wir reisten schon ein paar Tage vorher  an um die Insel ein wenig zu erkunden… und die Anreise zum Flughafen hatte es in sich: Voller Vorfreude starteten wir am 15. Nov um 5.15 Uhr von Villach/Kärnten in Richtung Münchner Flughafen. Obwohl der Flug erst um 12.15 startete wollten wir genug Zeitpuffer haben – und das erwies sich später als kluge Entscheidung….

Bis Holzkirchen kamen wir zügig voran – keine Probleme… aber dann ging’s los: im Radio hörten wir: Autobahnsperre bei Holzkirchen – 2 LKW und 1 PKW ineinander verkeilt – wie lange die Sperre dauert ist unbekannt.
Und dann sahen wir auch schon die Warnblinkanlagen der Autos vor uns – wir waren  mitten im Stau! keine Möglichkeit mehr abzufahren. Was nun? Wir warteten ca ½ Std, aber nichts passierte – kein Vorwärtskommen. Immerhin war die Rettungsgasse gebildet und die Feuerwehr brauste an uns vorbei.

Stefan rief bei US Airways an bis wann die Koffer aufgegeben werden müssen und unser Name wurde vermerkt – ich beim Bayern 3 Verkehrsservice. Die wussten auch nicht wie  lange die Sperre dauert. Ich fragte nach der Telefonnr von der Polizei und klingelte gleich drauf bei der Polizei Rosenheim an. Mittlerweile war es 9.30 Uhr. Der Polizeibeamte konnte mir leider auch nur sagen, dass die Sperre noch mindestens 2 ½ Std dauern würde. Das hieß: wir würden unseren Flug klar verpassen…
Uns war dann schon etwas flau im Magen und ich fragte den Beamten noch am Telefon, ob wir denn die Rettungsgasse benützen dürften, nachdem ich ihm auch erklärt habe dass wir unbedingt unseren Flug erreichen mussten. Er meinte, dass er mir das natürlich nicht erlauben kann, aber wir wären nicht die ersten und in diesem Fall sollten wir wissen was zu tun ist.
So, meine Entscheidung war gefallen – auch wenn es nicht legal ist: ab durch die Rettungsgasse. Stefan fuhr dann langsam los. Die Augen der anderen Leute hättet ihr mal sehen sollen – ich möchte gar nicht wissen was die uns nachgeschimpft haben aber das war uns in dem Fall auch egal. Wir fuhren bis zum Unfallort vor – dort wurde zwar schon „aufgeräumt“ aber der Abschleppwagen war noch nicht da. Wir erklärten den Feuerwehrbeamten dass wir unbedingt zum Flughafen müssten und sie lotsten uns durch!! Wir waren das erste Auto das den Stau verlassen konnte und nun hieß es  Gas geben (was auf der deutschen Autobahn ja auch erlaubt ist). Nachdem wir auch den Parkplatzservice hinter dem Flughafen gefunden hatten und uns der Shuttle schließlich zum Terminal brachte waren wir schon etwas erleichtert. Aber es war mittlerweile 11 Uhr – schnell zum Schalter, Koffer abgeben, ab durch die Sicherheitskontrolle und im Eiltempo zum Abflugsterminal. Dort nahmen wir uns noch die 5 Minuten um ein kleines Bier zu trinken  – zum Nerven beruhigen 😉 – dann rein ins Flugzeug und Sitzplätze einnehmen – es war geschafft! Der Airbus startete pünktlich und wir konnten uns endlich auf unseren Urlaub freuen!!

Der Flug verlief ruhig und nach einem Zwischenstopp in Philadelphia kamen wir um 23 Uhr Ortszeit in Puerto Rico an. Wir warteten auf unsere Koffer und gleich danach gings zur Rental Car Station und mit dem Mietwagen fuhren wir zu unserem Hotel „Tres Palmas Inn“, bezogen unser Zimmer und gingen auch bald schlafen, da wir doch mittlerweile etwas müde waren. Dank des Jetlags waren wir schon sehr früh munter und genossen das Frühstück mit Blick auf das Meer!
Wir beschlossen die Insel ein wenig zu erkunden und unser erstes Ziel was das Arecibo Observatorium – dort wurde auch schon Goldfinger gedreht!  Die Hitze war mittlerweile schon sehr stark, aber eine kühle Piña Colada machte es erträglicher.  Nun leitete uns das Navi weiter, aber anscheinend war das Kartenmaterial nicht up to date und so landeten wir entweder im Dschungel oder die Straße war kurzerhand gesperrt  aber gegen Abend kamen wir wieder wohlbehalten im Hotel an und am nächsten Tag ging es weiter mit Sightseeing. Die Altstadt von Puerto Rico kannten wir zwar schon von einem Stopp auf unserer letzten Kreuzfahrt aber wir wollten trotzdem nochmal einen Abstecher zur Festung machen.

Schließlich brachten wir dann unseren Mietwagen zurück und fuhren mit dem Taxi zum Hafen wo auch schon unser Schiff auf uns wartete – und mit uns auch die restlichen gefühlten 4000 Leute, die alle gleichzeitig einschiffen wollten – eh klar.  Nach 1 Std Einschiffungsvorgang konnten wir auch endlich die „Adventure of the Seas“ betreten und waren sehr beeindruckt: es wirkte doch etwas nobler und heller also die beiden Carnival-Schiffe (Valor und Glory) mit denen wir bis jetzt unterwegs waren.  Die Kabine war sehr schön und geräumig und vom Balkon aus genossen wir den Blick über den Hafen. Da das Schiff erst am Abend auslief, hatten wir noch Zeit und erkundeten die verschiedenen Bereiche und uns war gleich klar: wir waren total zufrieden mit unserer Wahl, dass wir mal eine andere Reederei ausprobiert haben (Zur Info: auch die Carnival Victory verließ am gleichen Tag Puerto Rico und hatte eine ähnliche Route wie die Adventure ots)
Um 20.30 Uhr war es dann soweit – das Schiff fuhr los und die Kreuzfahrt begann!

1. Landgang: St. Croix

Nach einer sehr ruhigen Fahrt legte das Schiff um 8 Uhr in St. Croix an. Wir genossen ein kleines Frühstück am Balkon und gingen etwas später dann noch was „Richtiges“ frühstücken. Gegen halb 10 machten wir uns dann auf dem Weg und besuchten zuerst den Hafenbereich. Nach ein paar Souvenierständen und einem Schluck St.Croix-Beer spazierten wir den Strand entlang bis wir zur Bar „Coconut‘s at the Beach“ – hier war es für uns perfekt! Eine nette Bar, gratis Strandsessel + Tisch (wenn man etwas konsumierte) und lässige Live-Musik (nicht zu vergessen das gratis WLAN) so konnten wir gleich die ersten Fotos Richtung Heimat schicken und auch für ein kurzes Skype Gespräch war Zeit)
Wir genossen den Tag am Strand inkl schnorcheln und Cocktails trinken – es war herrlich! Um 16.30 mussten wir wieder an Board sein, denn um 17 Uhr legte das Schiff wieder ab. Resümee: ein toller erster Landgang – ganz nach unseren Vorstellungen! Ich habe ganz vergessen zu erwähnen, dass wir am Einschiffungstag bei einem Gewinnspiel mitgemacht und auch was gewonnen haben – ein „Rasul“ = Dampfsauna-Aufenthalt für 2 inkl Schlamm-Maske – sehr fein! Das genossen wir auch noch als wir an Board zurückkamen und ich noch meinen Sonnenbrand schnellbehandelt habe

2. Landgang: Sint Marteen

Auf diese Insel freuten wir uns schon besonders, da wir ja von Maho-Beach einiges gelesen und gehört haben. Zuerst schnappten wir uns aber ein Sammeltaxi und fuhren auf den französischen Teil der Insel in die Stadt Marigot.
Ein nettes Plätzchen, aber theoretisch hätten wir uns das Taxi und den Besuch dort auch sparen können. Wir schlenderten ein bisschen durch die Gassen und die Hitze trieb uns aber bald in ein Café wo wir einen Smoothi genossen. Dann wieder ab zum Taxistand und zum Maho-Beach. Und ja: auf dieser Insel gibt es wirklich zuviele Autos. Schon auf der Fahrt nach Marigot war es mehr oder weniger ein stop-and-go und auch zum Maho-Beach war es nicht viel anders. Aber wir hatten ja keinen Stress und schon bald saßen wir in der „Sunset Bar“ und staunten nicht schlecht, also doch nach ca 15 Minuten Aufenthalt die türkische KLM zu erspähen war – was für ein Glück! Wir brachten sofort unsere Kameras in Stellung und staunten nicht schlecht, als der Riesenvogel über die Menschenmenge auf den Flughafen zusteuerte! Dieses Schauspiel wiederholte sich natürlich einige Male und es war für uns wirklich ein Spaß das alles mitzuverfolgen! Was noch erwähnenswert ist: das Wasser ist sowas von kristallklar – und die Wellen super – also dieses Fleckchen Erde bekommt ein klares „Gefällt mir“

3. Landgang: Antigua
Auch auf dieser Insel haben wir sehr pünktlich im Hafen angelegt und wir wollten auch heute auf eigene Faust die Insel bzw. einen Strand erkunden.
So haben wir uns zur Taxistelle begeben und sind wieder mit einem Sammeltaxi zu einem Strand gefahren. Genauer gesagt sind wir zur Dickinson Bay gefahren. Dort angekommen haben wir wiedermal gestaunt wie schön doch das Wasser und der Strand ist. Die Piña Colada bei Sneaky Pete’s Beach Bar hat auch hier wunderbar geschmeckt (für die Liegen mussten wir nichts zahlen, da wir ja Getränke konsumiert haben) und das Spaß-Angebot war sehr gut! Wir haben uns einen Jet-Ski ausgeborgt (Preis weniger als 40 Dollar und wir konnten uns damit 30 min vergnügen) und sind dann mit 70 kmh übers Wasser gefegt – es war herrlich!

4. Landgang: St. Lucia
Diesmal (und auf dieser Cruise auch das einzige Mal) haben wir einen Tour am Schiff gebucht. Inbegriffen war eine Rundfahrt durch Fischerdörfer, Mittagessen, Botanischer Garten und Rückfahrt mit dem Katamaran. Und wir haben die Tour nicht bereut – im Gegenteil!  Los ging es mit den gewohnten Minibussen zuerst durch die Stadt und dann schon bald rauf auf einen Berg, durch ein Schulareal durch und wieder hinunter zum ersten Fischerdorf. Die Reiseleiterin erklärte aus die wichtigsten Eckpunkte und machte das auf eine interessant informative und auch humorvolle Art. Ein weiterer Aussichtspunkt war natürlich die Marigot-Bay und ein „zufälligerweise“ platziertes Verkaufsstandl, wo man Bananenketchup und Banana Hot Sauce käuflich erwerben konnte – und das Zeug schmeckt richtig gut!  Weiter ging’s zum nächsten Fischerdorf, wo wir auch ein wenig Aufenthalt hatten und rumspazieren und in unserem Fall fotografieren konnten. Der nächste Stopp war beim Botanischen Garten und danach ging’s zum Mittagessen – ein leckeres kleines creolisches Buffet erwartete uns. Anschließend wurden wir zum kleinen Hafen des Fischerdorfes gebracht und hier wartete der Katamaran auf uns und eine rasante Fahrt mit viel Musik und gratis Rum-Punch stand uns bevor. Wir wurden direkt zum Pier gebracht, wo unser Schiff vor Anker lag und beim Ablegen konnten wir auf einen erlebnisreichen Tag zurückdenken.

5. Landgang: Barbados

Barbados Leider schon der letzte Landgang – aber wie sich später herausstellte ein wirklich toller! Wir wollten eigentlich eine Tour buchen, um mit Schildkröten zu schwimmen. Aber leider waren schon alle Plätze vergeben. Also wanderten wir den langen Pier entlang zum Hafen, erkundigten uns, wo man den ev Schildkröten sehen könnte und fuhren dann zur Paynes Bay. Am Strand angekommen genossen wir wieder das türkisfarbene Wasser, den herrlich feinen Sand und das karibische Flair! Es wurden auch kleine Touren angeboten – darunter auch Schwimmen mit Schildkröten! Yeah! Wir fuhren also mit einem kleinen Boot los und wunderten uns, warum nach ca 100 m schon angehalten wurde (neben einem Katamaran)… Tja, hier waren schon die Schildkröten zu sehen, da sie hier gefüttert wurden für die Touris. Wir sahen 2 wirklich große Turtles und genossen das Schnorcheln mit den Tieren. Nach ca 15 min ging es für uns weiter zu einem  kleinen Wrack, das auch ziemlich in Strandnähe war (Nahe dem Resort Sandy Lane, wo Tiger Woods geheiratet hat). Zurück an unserem Strand haben wir gedacht: ok, wir hätten die Tour nicht buchen müssen, da wir vom Strand aus zu den Turtles schwimmen konnten, aber es war ok so. Wir sind auch noch 2x rausgeschwommen und haben dann auch 4 große Schildkröten gesehen – das ist schon ein Erlebnis! Am Nachmittag ging es zurück zum Schiff und mit etwas Wehmut nahmen wir Abschied von den karibischen Inseln.

Seetag
Endlich konnten wir auch mal das Schiff genießen, denn 5 Landgänge können dann doch ganz schön anstrengend sein. Gala-Abend war dann auch noch und am nächsten Tag mussten wir unser tolles schwimmendes Hotel auch schon wieder verlassen – und leider hat der Ausschiffungsvorgang eine gefühlte Ewigkeit gedauert – wir mussten sicher 2 Std in dem zugeteilten Bereich warten.  Wir fuhren dann mit dem Taxi in ein Hotel, da unser Flug erst am nächsten Tag wieder zurück nach Europa ging und konnten nochmal den Strand genießen (und ein paar nette Tierchen, die da rumliefen!




































Walking on a milky way

Mitte August nutzten wir ein paar Tage um uns in der Hochzeitssaison eine kleine Auszeit zu nehmen. Daher nichts wie ab auf die Alm mit ein paar Freunden und mal abschalten, einfach nur genießen und wandern. Was trotzdem nicht fehlen durfte, war zumindest eine Kamera und ein Stativ, denn wir hofften auf klare Nächte und wollten unbedingt ein paar Nachtaufnahmen machen. Wir hatten tatsächlich auch Glück mit dem Wetter, nicht nur unter Tags, sondern auch nachts, als sich uns das unglaubliche Sternenmeer und die Milchstraße offenbarten. Bei längerem Betrachten des Himmels sahen wir auch viele Sternschnuppen, da zu dieser Zeit die Erde durch die Perseiden, einen wiederkehrenden Meteorstrom, taucht. Hier aber nun ein paar Impressionen…

Ingrid & Stefan






Show me the way to Amarillo

Carlsbad verließen wir dann nach einem weiteren Besuch der Carlsbad Caverns in Richtung Nordwesten und passierten eine Hochebene, die immer mehr zur Bergregion wurde. Wie sich herausstellte, sollten wir schon bald durch ein Schigebiet durchfahren. Zuerst durchquerten wir aber ein wunderschönes Tal, welches sich bergauf schlängelte und uns mit seiner Ähnlichkeit sehr an unsere Heimat erinnerte, bis wir schließlich den höchsten Punkt unserer Etappe erreichten: 2642m über dem Meer befand sich Cloudcroft, ein kleines gemütliches Örtchen, in dem die Schilifte noch höher hinauf führten und wir konnten noch den letzten Schnee vom Winter entdecken. Die Abfahrt war dann wieder total konträr, wie eine lang gezogene Rampe ging es westwärts Richtung Alamogordo, welches wir nur am Rande passierten, da unser Ziel das White Sand Dunes Monument war, welches wir schon seit einigen Jahren versuchten zu erreichen, aber bisher nicht geschafft hatten. Kurz vor White Sands querten wir auch noch die Holloman Airforce Base, ein Luftwaffenstützpunkt und Raketentestgebiet. Unter anderem wurde hier auch die erste Atombombe getestet und auch heute noch wird 1-2-mal die Woche die durchgeführte Straße gesperrt wegen Raketentests. Wir hatten jedoch keine Verzögerungen, da wir am Ostersonntag unterwegs waren und schon bald an der Einfahrt zu den White Sands waren. Interessanterweise ist White Sands mitten in dem Luftwaffenstützpunkt eingelagert und man kann sich nur allzu gut vorstellen, welch fantastischer Anblick ein Kampfjetpilot haben muss, der hier landen und starten darf. Was sind die White Sands Dunes eigentlich? Das sind die größten weißen Sanddünen der Welt, die noch relativ jung (ca. 10.000 Jahre) und durch Kalkablagerungen der umgebenden Bergmassive vom Wind entstanden sind und sie verändern Tag täglich ihre Form und wandern immer weiter nordöstlich. Wir planten unseren Stopp so, dass wir den Sonnenuntergang hier erleben konnten und dies war nicht nur aus fotografischer Sicht eine gute Entscheidung – wir konnten hier die typisch amerikanische Sonntagsbeschäftigung beobachten. Viele Einheimische verbrachten hier den ganzen Tag und schleppten mir ihren Trucks alles an, was für einen Grilltag so notwendig ist – Zelte, Griller, Kühlboxen, Tische, Stühle, Schlitten, Snowboards, Surfbretter usw.

Das Gefühl war schon einzigartig: jede Menge weißer Sand, der einem vorkommt wie Schnee, viele Leute beim Grillen wie am Strand, Menschen die die Dünen mit den verschiedensten Sportgeräten herunterrasten, jedoch kein Meer in Sicht und auf der anderen Seite, je weiter man sich über die Dünen hinfort bewegte, diese Stille und unglaubliche Umgebung die auf uns einwirkte. Wir nutzten das natürlich um einerseits diesen besonderen Ort zu fotografieren, aber andererseits auch einfach diesen wunderschönen Moment zu genießen. Gerne wären wir länger geblieben, doch aufgrund der Schließung des Parks mussten wir uns auf die Socken machen und das war auch gut so, denn wir entschlossen uns doch noch ein Stück weit zu fahren, genauer gesagt bis nach El Paso. Die Fahrt in der Nacht verlief problemlos und flott, durch Vollmond und den gut ausgebauten Highway kamen wir zügig voran und hatten dabei noch eine schöne Ablenkung: wir konnten ein Gewitter bestaunen, welches sich weiter westlich erstreckte und die Blitze über die weite Entfernung einerseits wie Stecknadeln zu Boden gingen und zum anderen die Umgebung in leicht violettes Licht tauchte. Ziemlich erschöpft, aber glücklich erreichten wir noch El Paso, das wieder in Texas liegt und gleichzeitig die Grenzstadt zu Mexiko bildet.

El Paso sahen wir uns quasi im Eiltempo an, die Grenze bildet der bekannte Rio Grande, der hier aber keinen natürlichen Verlauf mehr hat, sondern einfach ein betonierter Kanal ist, der an beiden Seiten meterhohe Zäune aufweist. Einzig 4 große Brücken führen über den Rio Grande und ermöglichen Grenzübertritte in die Zwillingsstadt Juárez, von der wir aber Abstand hielten, zum einen soll es dort ziemlich ungemütlich sein wegen Kriminalität und die Rückreise in die USA ist beschwerlich. Die Grenzübergänge nach Mexiko sind locker zu passieren, doch auf der Gegenseite ließen sich Warteschlangen von mehreren hundert Metern erkennen. Mexikanisches Flair hatten wir dennoch: im Grenzgebiet haben viele Mexikaner, die es bis in die USA geschafft haben, ihre Existenz mit kleinen Läden aufgebaut, in denen man jeden erdenklichen „Schmarrn“ kaufen kann J aber auch die einen oder anderen interessanten Gegenstände. Wir kehrten El Paso recht zeitig wieder den Rücken und machten uns nordwärts auf den Weg und passierten hier Las Cruces, eine große Stadt, die uns schon auf der Hinfahrt in der Nacht durch ein Lichtermeer auffiel. Nördlich davon folgten weitere Städtenamen, bei den man sich nicht ganz klar war, wer wohl auf die Idee kam, das genauso zu benennen, wie z.B. Garfield, Salem oder noch besser „Truth or Consequences“ was so viel bedeutet, wie Wahrheit oder Pflicht J Am späten Nachmittag erreichten wir unser Tagesziel Albuquerque, welches schon kilometerweit zu erkennen war.

Albuquerque bestach durch das moderne Zentrum mit Hochhäusern und seinen mexikanischen Charme, der einem im historischen Stadtviertel gleich bewusst wurde. Die Bauweise der Gebäude und der alten Kirche und den vielen kleinen Geschäften lud zum Verweilen ein, doch da wir früh dran waren, hatte leider noch nicht alles geöffnet und wir brachen auf nach Osten, entlang der I-40, die durch eine Bergkette führte. Einen Abstecher auf den Sandia Peak, dieser Berg ist 3260m hoch, war dann eher ungeplanterweise noch drin. Während der Bergfahrt konnten wir auch das eher kleine Schigebiet sehen und auch noch die letzten Schneereste. Am Gipfel selbst hatten wir ein spektakuläres Panorama, westlich erstreckte sich Albuquerque (1600m) und am Horizont konnte man auch einen Vulkan erkennen. Danach ging es aber weiter Richtung Osten, entlang der I-40 bzw. auch teilweise entlang der wohl berühmtesten Straße Amerikas, der Route 66. Die Landschaft veränderte sich vom schroffen Felsmassiv in eine Hochebene, in der man vermutlich „2 Tage weit“ sehen kann und zudem relativ karg und dürr erschien. Nach 3h Autofahrt entschlossen wir uns kurzer Hand in Santa Rosa, mitten im Nirgendwo, ein bisschen Pause zu machen und im Ort wurden wir auf einen kleinen Wegweiser aufmerksam – Blue Hole 0,5mi. Zu unserer Überraschung kamen wir bei einem wirklich blauen Loch an. Es stellte sich heraus, dass dies eine 20m im Durchmesser und 60m tiefe Quelle ist, aus der in der Minute ca. 12.000 Liter 16 Grad warmes (oder auch kaltes) Wasser hervorsprudelt. Das Ganze war so konzipiert, dass rings um das Loch Felsen aufstanden und von südlicher Seite ein bequemer Treppeneinstieg war. Wir ließen uns das natürlich nicht nehmen und hatten eine willkommene Abkühlung! Nach dem Baden und dem Picknick ging es weiter ostwärts und die Landschaft veränderte sich immer mehr in Weideland und es dauerte auch nicht lange, bis wir die ersten Rinderherden vor den Toren Amarillos sehen konnten. Als wir gegen Abend in Amarillo eintrafen, nutzten wir auch noch die Gelegenheit, die Cadillac Ranch zu besichtigen, was nichts weiter ist, als eine Kunstinstallation bestehend aus 10 Cadillacs, die mit der Motorhaube in den Boden versenkt wurden und zwar im selben Winkel wie die Cheops Pyramide. Alles ist nahe der I-40 gelegen in einem frei zugänglichen Acker und jedermann ist eingeladen, künstlerisch mit zu wirken, dh. die Autos dürfen mit Graffiti besprüht werden – somit ist eines gewiss, die Lackierung ändert sich von Tag zu Tag.

Amarillo selbst ist durch den Rinderhandel bekannt und 1x wöchentlich findet hier immer eine große Viehauktion statt und man merkt auch, dass hier viele Rinderzüchter am Werke sind und die Stadt von extrem viel Weideland umgeben ist. Was vielleicht nicht so bekannt ist: in der Umgebung von Amarillo breitet sich der Palo Duro Canyon aus, welcher der zweitgrößte Canyon der USA nach dem Grand Canyon ist. Dieser lag auch auf unserer Reiseroute und wir verbrachten einen wunderschönen Tag am Talboden des Canyons mit einer ausgiebigen Wanderung und einem anschließendem Ausritt – dort fühlte man sich dann wirklich wie im Wilden Westen J

„The yellow rose of Texas“, wie Amarillo auch genannt wird, beherbergt auch ein weit über die Grenzen bekanntes Lokal, das „Big Texan“. Hier kann man gratis Steak essen, aber nur wenn man diesen 2kg-Fleischkoloss inkl. aller Beilagen innerhalb einer Stunde aufisst! Wir mussten hier natürlich vorbeischauen, aber entschieden uns dann doch, die normalen Steaks zu kosten, die auch wunderbar am Gaumen für Glückseligkeitsmomente sorgten.

Unsere nächste Tagesetappe führte uns immer weiter westwärts in den dritten Bundesstaat auf unserer Reise, nach Oklahoma. Wir passierten einige Indianerreservate z.B. die der Comanchen und der Cherokee und man merkte gleich: eine große Einnahmequelle sind hier wohl die Touristen, denn an jeder Ecke gibt es Handarbeitsgegenstände im indianischen Stil zu erwerben. Diese ehemaligen Indianerterritorien bestechen durch saftige grüne Wiesen und Wälder, vielen Flüssen und Ölförderpumpen. Oklahoma selbst ist der weltgrößte Umschlagplatz, was Rinder betrifft. Allein am westlichen Ende von Oklahoma City befindet sich deswegen Stockyard City, ein eigenes Viertel, in dem 2x pro Woche die größten Viehauktionen der USA stattfinden. Am Abend, als wir in Oklahoma ankamen, machten wir noch ein wenig Sightseeing vom Auto aus in Oklahoma City. Ähnlich wie in San Antonio gibt es einen River Walk, der den Fluss aufwertet und sehenswert ist auch das Bricktown, ein altes Stadviertel, in dem alle Häuser aus rotem Ziegelstein bestehen und von Bars, Restaurants und Hotels gesäumt ist. Nicht allzu weit entfernt ist auch ein Mahnmal, das an die verheerenden Bombenanschläge vor ziemlich genau 17 Jahren erinnern soll. Ansonsten hat Oklahoma City eine schöne Skyline, die durch das Devon Energy Center mit 256m Höhe besonders hervorsticht.

Unser letzter Tag führte uns dann wieder mach Süden – zurück nach Dallas bzw. Fort Worth. In Fort Worth besuchten wir am Abend noch „Billy Bob´s“ ein Lokal in den Stockyards, in dem Bullen Rodeo und Livemusik geboten wird. Bei einem letzten guten Essen und tollem Ambiente ließen wir hier mit etwas Wehmut die wunderbare Zeit ausklingen und traten nach unfallfreien 7.200 gefahrenen Kilometern und 620 Liter Benzinverbrauch die Heimreise an (und konnten wiedermal einem Tornado davonkommen).

Wir hoffen nun, euch ein wenig mit auf die Reise genommen zu haben und dass sie euch auch so gefallen hat wie uns.

Alles liebe

Ingrid und Stefan

 

















































Big Bend und die Carlsbad Caverns

Etwas wehmütig verließen wir das bezaubernde San Antonio und ließen uns noch mal so richtig Zeit obwohl eine der längsten Etappen vor uns stand, die uns immer weiter in Richtung Westen trieb. Bewusst nutzten wir nicht die schnellere Interstate, sondern wählten die Landstraße und das zahlte sich auf alle Fälle aus. Auf dem Weg in die kleine Stadt Alpine, die wir als Bleibe auserkoren hatten, passierten wir unter anderem den Amistad Staudamm, der zugleich auch die Grenze zu Mexiko markiert und vom Rio Grande und dem Devils River gespeist wird. Amistad kommt aus dem Spanischen und bedeutet übrigens „Freundschaft“. Über eine Brücke quer über den aufgestauten See konnten wir das typische amerikanische Verhalten gut erkennen – mit dem eigenen Boot am See herumtuckern, fischen, Jetski fahren, campen, usw.
Die Landschaft änderte sich allmählich immer mehr vom grünen Weideland in eine karge Gegend, die zumeist mit Büschen und vielen Kakteen bestückt ist. Doch auch wenn alles noch so trostlos erscheinen mag, Mutter Natur hat immer und überall ein paar Farbkleckse in Form von Blumen und Blüten auf Kakteen übrig. Der Abend näherte sich und auf unserer Fahrt kamen wir in einen wundervollen Sonnenuntergang, weit weg von jeglicher Zivilisation. Ohne Lichtverschmutzung konnten wir der Dämmerung entgegendüsen und ließen es uns nicht nehmen, den einen oder anderen Fotostopp zu machen um diese unglaubliche Stimmung, die auf uns einwirkte, auch bildlich fest zu halten. Als die Sonne schon längst vom Horizont verschwunden war, offenbarte sich uns der Himmel in brennendem Orange, ehe dann allmählich die vollkommene Dunkelheit einbrach. Nach einstündiger Fahrt bei Nacht erreichten wir noch wohlbehalten unsere Zieldestination Alpine, wo wir unser Zimmer reserviert hatten und zufälligerweise in einem typisch amerikanischen Diner unser Abendessen genießen konnten, da fühlte man sich wie in einem guten alten Film 😉
Die Nacht war kurz für uns, denn am nächsten Tag stand der Big Bend Nationalpark am Programm, der südlichste und zugleich auch am wenigsten besuchte NP, aufgrund seiner Abgelegenheit. Diese Abgelegenheit bekamen wir gleich morgens präsentiert, als 110 Meilen zu absolvieren waren, um überhaupt in den NP zu gelangen. Da dies ja Grenzgebiet ist und wir so intelligent waren und unsere Pässe im Hotel ließen, konnten wir nach rund 20 Minuten Fahrt wieder retour fahren um sie zu holen, nachdem Stefan einen netten Hrn. Alvarez von der US Borderpatrol gefragt hatte 🙂
Mehr oder weniger lange hatte es also dann gedauert bis wir dann wirklich im Big Bend ankamen und dort stand dann erstmal eine Dirtroad am Programm, also eine Schotterstraße, die wir auf 13km Länge passierten und zum Rio Grande fuhren, wo er inmitten von 2 Felskanten hervorkam. Den Rio Grande mag man vielleicht ein wenig anders erwarten, aber nennen wir es mal so, ein Bach mit ca. 20m Breite und 30-40cm Tiefe rinnt da durch. Das hat mehrere Gründe, zum einen kommt der Fluss aus Mexiko, wo er schon mal aufgestaut ist und zum anderen ist es in diesen Breiten so, dass es 2008 das letzte mal so richtig geregnet hat. Die Zwei Felskanten heißen übrigens Santa Elena Canyon und dies ist zugleich auch die Grenzen zwischen den USA und Mexiko. Big Bend bedeutet unter anderem auch die große Schleife und ist darauf zurückzuführen, dass der Rio Grande sich in etlichen Schleifen dahin mäandert. Wer mehr Infos über den Big Bend haben will kann hier weiter lesen

Im Big Bend selber wurde im frühen 20 Jahrhundert Baumwolle angepflanzt und auch die Wachspflanze geerntet, die den Grundstoff für Wachs enthält. Nachdem der Big Bend zum NP wurde, war dies Geschichte. Der restliche Park ist sehr abwechslungsreich und man kann ihn über viele Wanderwege und Bergtouren erkunden, die wir aber aus Zeitmangel nicht machen konnten. Wozu wir uns noch hinreisen ließen: wir lauschten Victor, dem mexikanischen Sänger, wie er uns Lieder vorsang um für sein Heimatdorf Werbung zu machen. Früher gab es mal einen Grenzübergang nach Mexiko, dieser wurde aber geschlossen und so singt Victor jeden Tag für die Besucher und hat auf der US Seite eine Plastikdose in der er sich über ein Trinkgeld freut. Auf der Fahrt durch den Park konnten wir auch den dort beheimateten Roadrunner live sehen, vielen vielleicht eher als Cartoon aus dem Fernsehen bekannt, aber ja, es gibt ihn wirklich. Es ist kurz gesagt ein Vogel, der unter anderem auch sehr schnell laufen kann, bis zu ca. 35 km/h. Den Abschluss im Park machten wir bei Hot Springs, eine 41 Grad heiße Quelle, die gleich neben dem Rio Grande entspringt. Interessant ist es, wenn die Wassertemperatur und die Lufttemperatur annähernd gleich waren, aber egal, wir ließen uns nicht aufhalten ein wärmendes Bad zu nehmen und dann in den Rio Grande zu hüpfen. Vermutlich überschritten wir da auch illegaler Weise die Grenze 🙂
Bekanntschaft mit der Polizei hatten wir aber trotzdem noch, als Ingrid die erlaubten 35 Meilen pro Std um ca 10 Meilen überschritt. Das Polizeiauto, das uns im Park entgegenkam, drehte ruckartig um und schaltete sogleich das Blaulicht an. Wir sind natürlich gleich rechts rangefahren, einer der beiden Polizisten stieg aus und forderte Pass und Fahrzeugpapiere, der andere behielt uns mit großer Aufmerksamkeit im Auge und nach 5 Minuten konnten wir mit einer Abmahnung weiterfahren.
Auf der Rückfahrt nach Alpine machten wir noch einen Stopp in der Geisterstadt Terlingua, jedoch wurden wir von jeder Menge Menschen überrascht, die sich bei Bier und gutem Essen den Sonnenuntergang ansahen. Auch wir fanden ein uriges lokal, in dem es tolle mexikanische Küche gab und Livemusik, die diesen Abend wohl unvergesslich machen ließ. Spät in der Nacht, aber wohlbehalten und mit Border Patrol Zwischenstopp kamen wir nach einem langen, langen Tag wieder in Alpine an.

Der nächste Morgen sollte uns nach Carlsbad führen, Carlsbad liegt nicht mehr in Texas, sondern schon in New Mexico und das bedeutete gleichsam für uns eine Stunde Zeitgewinn, da wir von der Central Timezone in die Mountain Timezone wechselten. Entlang durch abwechslungsreiches und auch hoch gelegenes Terrain passierten wir riesige Pecanbaum-Plantagen (Pecans sind Nüsse) und trafen auch auf eine Kunstinstallation Mitten im Nichts: einem Prada Store, welcher mit der 2005er Kollektion ausgestattet ist.
Der weitere Weg führte uns über eine endlos erscheinende Straße ohne Zivilisation die nächsten 200km entlang, bis wir die Guadelope Mountains erreichten und über eine Steigung ein weiteres Hochplateau erreichten, zu dem auch die Carlsbad Caverns gehören.
Was sind die Carslbad Caverns?
Das sind gigantische Tropfsteinhöhlen, die über ein 180 km langes unterirdisches Tunnelsystem verfügen und über Millionen von Jahren entstanden sind. Man fährt zuerst einen Canyon stetig bergauf, ehe man wieder ein Hochplateau erreicht, von dem man einen wunderbaren Ausblick hat. Oben angelangt empfängt einem das Besucherzentrum, in dem zugleich der Eingang ist. Es gibt 2 Möglichkeiten, die Gegend zu erkunden: auf dem Fußweg oder mit dem Lift, der einen von der Oberfläche 250m unter Tag bringt.
Es fällt schwer diese unglaublichen Dimensionen zu beschreiben, daher seht selbst auf den Bildern, auch wenn es nicht leicht ist, dies entsprechend zu vermitteln. Wir nutzten auf alle Fälle die km langen Wege durch die spektakuläre Höhlenwelt und sind heute noch davon fasziniert. Für diesen Nationalpark gibt es eine absolute Weiterempfehlung!

Viele liebe Grüße aus Oklahoma City,
Ingrid und Stefan